"Vorstellung von Psychiatrie grundlegend positiv verändert"
FSJlerin in der KJP Marsberg: Franziska, 19 Jahre
Auf einen Blick:
- nach dem Abi den Blickwinkel erweitern
- Hilfsbereites Team für einen guten Einstieg
- persönliche Vorstellung von Psychiatrie grundlegend positiv verändert
Wie bist du auf das FSJ aufmerksam geworden?
Ich bin über die Internetseite des DRK auf die Möglichkeit eines FSJ in der Kinder- und Jugendpsychiatrie Marsberg aufmerksam geworden. Anschließend habe ich die Klinik recherchiert und bin dabei auf eine interne Stellenanzeige gestoßen. Die Aufgabenfelder haben sofort mein Interesse geweckt und so habe ich die KJP telefonisch und per E-Mail kontaktiert. Nach kurzer Zeit erhielt ich Rückmeldung und wurde zu einem Vorstellungsgespräch in die Klinik eingeladen.
Warum hast du dich für die KJP entschieden?
In erster Line aus persönlichem Interesse an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. In meiner Schulzeit habe ich bereits ein Sozialpraktikum in einem heilpädagogischen Kindergarten absolviert, welches mir großen Spaß gemacht hat. Zudem engagiere ich mich in meiner Freizeit seit mehreren Jahren ehrenamtlich in der Jugendarbeit bei den Pfadfindern. Außerdem hat mir der Hospitationstag im Vorfeld gut gefallen und mir die Entscheidung für ein FSJ in dieser Einsatzstelle sehr leicht gemacht.
Die Chance, mich nach meinem Abitur sozial zu engagieren, habe ich daher für sinnvoll erachtet, um meinen persönlichen sowie beruflichen Blickwinkel zu erweitern.
Wie war die Einarbeitung?
Ich wurde von Anfang an herzlich empfangen und in das Team integriert.
Meine Kolleg:innen haben mir gut dabei geholfen, mich in der Klinik einzufinden und im Arbeitsalltag anzukommen. Zudem hatte ich bei Fragen oder Herausforderungen stets einen Ansprechpartner, an den ich mich wenden und auf gute Unterstützung zählen konnte. Zu wissen, dass ich ein so hilfsbereites Team an meiner Seite habe, hat mir den Einstieg sehr erleichtert.
Mit welchen Aufgaben wurdest du betraut? Was hat am meisten Spaß gemacht?
Da mein FSJ zweiteilig aufgebaut ist, habe ich sowohl Einblicke in das Aufgabenfeld „Stabsstelle des Chefarztes“ als auch in das Aufgabenfeld des Kliniksozialdienstes bekommen.
Im Projektbüro haben mir vor allem die Teilnahme an Arbeitsgruppen und Kooperationstreffen sowie das damit verbundene Protokollieren viel Freude bereitet, da ich sehr gerne schreibe und zugleich einen Einblick in die Zusammenarbeit der KJP mit anderen Einrichtungen bekommen konnte.
Im Sozialdienst hat mir insbesondere die Arbeit mit den Patient:innen viel Freude bereitet. Ich erinnere mich sehr gerne an die wertvollen Einblicke in fachtherapeutische Angebote zurück, wie zum Beispiel das Kletterangebot auf der 21 A2. Ebenso hat mich die Teilnahme an Visiten und multiprofessionellen Teambesprechungen in vielerlei Hinsicht bereichert. Es hat mir großen Spaß gemacht, die klinikinterne Arbeitsstruktur kennenlernen zu dürfen.
Was nimmst du für dein Leben mit?
Ich habe mich unter anderem gerade deshalb für ein FSJ in der KJP entschieden, um sensibler für psychische Erkrankungen zu werden. Mir ist aufgefallen, dass psychiatrische Behandlungen in der heutigen Gesellschaft leider immer noch sehr häufig ein schambesetztes Tabuthema sind. Durch meine Arbeit in der KJP hat sich meine persönliche Vorstellung von Psychiatrie grundlegend positiv verändert. Ich habe verstanden, dass psychische Störungen jeden treffen können und genauso ernst genommen werden sollten wie körperliche Erkrankungen. Zudem habe ich gelernt, dass es eine große Stärke ist, wenn man sich bewusst für eine Therapie entscheidet und an seinen Problemen arbeiten möchte.
Des Weiteren hat mich das Freiwillige Soziale Jahr auch persönlich um ein Vielfaches nach vorne gebracht. Im letzten Jahr haben sich meine Interessen weiterentwickelt und ich bin nun viel reflektierter als noch zu Beginn des Dienstes.
Inwieweit beeinflussen dich die gemachten Erfahrungen bei deiner weiteren Karriere?
Das FSJ hat mich dahingehend bereichert, eine berufliche Entscheidung zu treffen. Nach dem Abitur wollte ich mich zunächst etwas orientieren. Eine Perspektive zu haben und mir darüber im Klaren zu sein, welche Arbeit mir Spaß macht, war mir wichtig.
Durch mein FSJ habe ich gemerkt, dass mir die Zusammenarbeit mit Menschen in einem Team viel Freude bereitet. Ich finde es schön zu sehen, wie bereichernd jeder Einzelne für die Gruppe ist und dass eine gute Kommunikation untereinander einen so großen Stellenwert hat. Ich habe für mich festgestellt, dass mir die Arbeit im sozialen Bereich viel Spaß macht und werde mich auch weiterhin ehrenamtlich sozial engagieren. Beruflich habe ich mich jedoch für einen anderen Weg entschieden. Ich möchte Kommunikationswissenschaften studieren und könnte mir aus heutiger Sicht gut vorstellen, anschließend in der Öffentlichkeitsarbeit tätig zu werden.
Bleibst du mit der KJP in Kontakt?
Sehr gerne. Ich habe hier so viele tolle Erfahrungen sammeln und nette Menschen kennenlernen dürfen. Zudem bin sehr daran interessiert, wie sich das LWL-Klinikum Marsberg zukünftig weiterentwickeln wird.
Ich bin sehr dankbar für die bereichernden Erfahrungen im Rahmen meines Freiwilligen Sozialen Jahres in der Kinder- und Jugendpsychiatrie Marsberg und werde meine Dienstzeit als sehr positiv in Erinnerung behalten.